Sanierungsstrategien - schnell und gezielt handeln

Nicht nur die Großinsolvenzen Insolvenzen von Praktiker und Schlecker in den vergangenen Jahren haben uns wieder deutlich vor Augen geführt, dass ein Unternehmen schneller zum Sanierungsfall werden kann, als vermutet. Selbst eine langjährige Marktführerschaft unterbindet dieses Risiko nicht, wenn das Management Trends und Entwicklung von Märkten, Produkten und Unternehmensentwicklungen ignorieren oder erst gar nicht zur Kenntnis nehmen. Um den Turnaround dann doch noch zu schaffen, ist schnelles Handeln erforderlich.

Strategie

Stellen Sie die Strategie des Unternehmens auf den Prüfstand, um das Unternehmen ggfls. komplett neu auszurichten. Wenn man Fehlentwicklungen nicht aufspürt und zeitnah korrigiert, schlagen diese Gegebenheiten auf die betriebswirtschaftlichen Ergebnisse durch. Die Erträge brechen ein, Gewinne schrumpfen, Verluste stellen sich ein (Ertragskrise). Wenn man nicht spätestens hier handelt, sondern auf Besserung hofft - nach dem Motto "das wird schon wieder" – folgt hierauf unweigerlich das „Wegbrechen“ des Eigenkapitals sowie eine deutlich verschärfte Liquiditätssituation im Unternehmen. Überschuldungstatbestände und Illiquidität können sich einstellen, eine Insolvenz ist schwer aufzuhalten.

Liquidität

Hier gilt der Grundsatz: Liquidität vor Rentabilität. Prüfen Sie alle Möglichkeiten, um die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens zu sichern. Insbesondere die Vorschriften des Insolvenzrechtes sind dabei zu beachten. Diese sind streng und bedürfen einer genauen Steuerung. Mit Hilfe von Stundungsvereinbarungen mit Banken, Lieferanten, Mitarbeitern und sonstigen Gläubigern kann die Zahlungsfähigkeit gesichert und dokumentiert werden (positive Fortführungsprognose). Ansonsten drohen Haftungsgefahren der Geschäftsleitung.

Finanzkontrolle

Auch wenn zunächst scheinbar Wichtigeres ansteht: Überprüfen und Regulieren sie Ihre Finanzströme. Jede Kostenposition gehört auf den Prüfstand. Je stringenter ihr Liquiditätsmanagement und ihre Kostenpolitik, desto höher stehen die Chancen für einen positiven Turnaround.

Kooperationspartner

Finden Sie heraus, mit wem Sie zusammenarbeiten können. Verlassen Sie sich nicht nur auf das Topmanagement, sondern schauen Sie sich auch auf der Bereichsleiterebene um. Zu diesem Zweck ist es sinnvoll, unterschiedliche Kommunikationsbrücken aufzubauen, die ihren Mitarbeitern so die Gelegenheit geben, die Marktlage, Probleme ihrer Geschäftseinheit sowie weitere Pläne zu schildern und zu Lösungen beizutragen. Im Verlauf dieses Kommunikationsprozesses steht ein Geschäftsplan der diversen Bereiche, der einen Sanierungsszenario deutlich beschleunigen kann. Setzen Sie die Frist für die Erstellung bewusst knapp.

Umgang mit Anderen

Der offene Umgang mit den Problemen ist wichtig. Informieren Sie die betroffenen Mitarbeiter, Finanzpartner und Eigentümer. Schließlich geht es darum, verlorenes Vertrauen wiederherzustellen und für eine erfolgreiche Sanierung des Unternehmens zu werben. Nur wenn es gelingt, das Umfeld vom nachhaltigen Strategiewechsel zu überzeugen und die notwendigen Schritte auch konkret umzusetzen, kann sich Erfolg wieder einstellen. Auch kann externe Unterstützung kann in jedem Fall sinnvoll sein, da so neue Ideen in das Unternehmen implementiert und weitere, neue Betrachtungsfelder für das Unternehmen erschlossen werden können.

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