Synergien - der richtige Blick beim Unternehmenskauf
Wenn Sie ein Unternehmen kaufen, geht es häufig auch um die Ausschöpfung von Synergien. Das Credo lautet dann frei nach Aristoteles: „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.“
Damit dieser „2+2=5-Effekt“ nicht Wunschdenken bleibt, sollten Sie Synergien durchleuchten und in ihrer Unternehmensbewertung und Kaufpreisfindung als strategischen Aspekt berücksichtigen.
Absatzsynergien
- Durch die Produkte, die Ihr Zielunternehmen (Partner) einbringt, können Sie insgesamt ein runderes Produktprogramm anbieten. So gewinnen Sie Kunden, die verschiedene Lösungen aus einer Hand beziehen möchten.
- Ertragssteigerungen können Sie mittels Cross Selling realisieren, bei dem Sie Kunden, die Produkte des einen Partners kaufen, auch Produkte des anderen Partners anbieten.
- Ist Ihr Partner auf einem Auslandsmarkt vertreten, können Sie davon profitieren und Ihre Produkte ebenfalls auf diesem Markt anbieten. Nutzen Sie dazu die bestehende Infrastruktur des anderen.
- Auch in der Werbung fallen Kosten weg, wenn nur noch ein Unternehmen beworben werden muss, andererseits steigt das Werbebudget, so dass sich unter Umständen neue Werbeformen lohnen, z. B. TV-Werbung.
- Unterhält eines der Partnerunternehmen eine starke Marke, kann auch das andere Unternehmen davon profitieren: Es verkauft seine Leistungen unter dem Markennamen teurer, ohne höhere Kosten in Kauf nehmen zu müssen.
- Im Absatzbereich kann ein Unternehmenszusammenschluss allerdings auch den negativen Effekt haben, dass Kunden sich nicht in eine Abhängigkeit des neuen, "übermächtigen" Anbieters begeben wollen und so zu einem kleineren Lieferanten abwandern.
Interne Synergien
- Beschaffung: Rabatte der Lieferanten können Sie bei größeren Mengen ausnutzen. Verfügt der eine Partner über individuelle Bezugskonditionen oder Exklusivverträge mit den Lieferanten, gehen diese im Falle eines Unternehmenszusammenschlusses auch auf den anderen Partner über.
- Produktion: Erhöhte Produktionsmengen können zu einem Stückkostenvorteil führen, wenn die Fixkosten gleich bleiben. Darüber hinaus kann die Auslastung der Produktionskapazitäten gesteigert werden. Durch den Zusammenschluss mit einem anderen Unternehmen erhalten Sie auch Zugang zu dessen Know-how in der Produktion, z. B. zu neuen Technologien.
- Logistik: Eine gemeinsame Lagerhaltung der fusionierenden Partner kann aufgrund reduzierter Mittelbindung zu Kosteneinsparungen führen. Selten verkaufte Produkte, die zuvor in dem Lager jedes Unternehmens vorgehalten werden mussten, lassen sich nach einem Zusammenschluss ebenfalls reduzieren. Eine gemeinsame Logistik ermöglicht auch größere Transporteinheiten oder eine bessere Auslastung des Transports.
- Forschung und Entwicklung: Forschten beide Partner zuvor getrennt auf demselben Gebiet, vereinigen sie ihre Aktivitäten nach einem Zusammenschluss, so dass sich eventuelle Doppelkapazitäten abbauen lassen. Die besten Synergieeffekte stellen sich hier ein, wenn sich beide Unternehmen hinsichtlich ihres Know-hows und ihrer Ausrüstung, die für die Forschung erforderlich ist, ergänzen. Werden diese Synergien ausgeschöpft, wird es auch möglich, neue Produkte in kürzerer Zeit zu entwickeln. Auf diese Weise sparen Sie Kosten.
- Administration: In der Verwaltung fallen Doppelarbeiten weg und die vorhandenen Ressourcen der beiden Partner lassen sich optimal einsetzen. Das kann einerseits eine stärkere Spezialisierung der Arbeitskräfte sowie stärkere Arbeitsteilung, andererseits den Abbau von Arbeitskräften bedeuten. Als größeres Unternehmen entstehen Ihnen in diesem Bereich eventuell auch zusätzliche Kosten, z. B. dann, wenn Sie auf einmal einen Konzernabschluss erstellen müssen, der zuvor nicht notwendig war.
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